Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) & Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

 DGPT

www.dgpt.de

Fachgesellschaft, Berufsgesellschaft und Spitzenverband der Fachgesellschaften DGAP, DGIP, DPG, DPV sowie des NFIP

3.578 Mitglieder

davon:

2.926 ordentliche Mitglieder

624 außerordentliche Mitgliedern

27 affiliierte Mitglieder

(Stand 12/2023)

Die DGPT ist die Berufs- und wissenschaftliche Fachgesellschaft der Mitglieder der DGPT. Sie vertritt die von der DGPT anerkannten Aus- und Weiterbildungsinstitute und versteht sich als Dachverband der psychoanalytischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften. (Satzung der DGPT v. 20.09.2024; www.dgpt.de)

 

Fachgesellschaftsgebundene Institute

Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP)
 3 Institute

Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP)
6 Institute

Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG)
 13 Institute

Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV)
13 Institute

Freie Institute (NFIP): 22 Institute

 

35 Institute

 

Gesamtzahl der Institute (laut Webseite der DGPT): 62 (Stand: 8/2025)

Liste der DGPT-Institute

 

Geschäftsführer

Dr. Felix Hoffman

Justiziarin

Claudia Wieprecht-Jäckel (Rechtsanwältin, Syndikusanwältin)

 

Geschäftsstelle

Kurfürstendamm 54/55,
10707 Berlin (Ecke Wielandstraße)

Tel.: 030/887 16 39 30
E-Mail: psy@dgpt.de

 

Geschäftsführender Vorstand

(Wahl Oktober 2023, Weimar)

Ingrid Möslein-Teising

DPV

(Sektion BÄP)

Dr. Christine Bauriedl-Schmidt

NFIP

(Stellvertretende Vorsitzende-incoming)

Birgit Jänchen-van der Hoofd

DGAP

(Vorsitzende)

Dr. Rupert Martin

DPV

(Stellvertretender Vorsitzender-outgoing)

Birgit Pechmann

DPG

(Sektion BBP)

 

Erweiterter Vorstand

Geschäftsführender Vorstand (siehe oben)

Vorsitzende/r Länderrat

Vorsitzender Beirat

Vorsitzende der Fachgesellschaften

(DGAP, DGIP, DPG, DPV)

Sprecher*in des NFIP

Sprecher*in der interdisziplinären Mitglieder

Sprecher*in Hochschullehrer*innen

 

Weitere Gremien  

Länderrat

16 Landesverbände

(Bayern: BBP-DGPT)

Beirat

gewählte Delegierte der Ausbildungsinstitute,
Vertreter*innen der Fachgesellschaften, NFIP und
weiterer Vereinigungen (u. a. d3g),
Bundeskandidaten-vertreter*innen,
Länderrat,
Gäste

Mitglieder-versammlung

tagt 2 x im Jahr

Sektion

Ärztliche Psychoanalytiker*innen und tiefenpsychologisch fundiert tätige Ärzt*innen

(BÄP)

Sektion

Psychologische Psychoanalytiker*innen und tiefenpsycho-logisch tätige Psychologische Psychotherapeut*innen

(BPP)

 

 

 Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

www.nfip-online.de

Berlin (APB)

Berlin (BIPP)

Potsdam (IFP)

Bremen (PSIB)

Düsseldorf (IPD)

Halle (MIP)

Heidelberg-Mannheim (IPP)

Heidelberg (HIP)

Hamburg (APH)

Hamburg (AEMI)

Jena (IPPJ)

Kiel (JRI)

Köln (IPR)

Leipzig (SPP)

Mainz (WePP)

Rostock-Greifswald (IPPMV)

Stuttgart (PS)

Freiburg (AWI)

Nürnberg (PIN)

München (M/Akademie)

München (MAP)

Würzburg (WIPP)

 

Das Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP) ist als Institution in § 8 der Satzung der DGPT (www.dgpt.de) aufgeführt. Es koordiniert und vertritt die Interessen der Institute, die keiner der vier Fachgesellschaften angehören bzw. dort anerkannt sind. Das NFIP entsendet eine/n Vertreter*in in den Erweiterten Vorstand sowie in den Beirat der DGPT.

Die Besonderheit des NFIP besteht darin, daß etwa die Hälfte der Institute auch Kinder- und Jugendlichenanalytiker*innen ausbildet (einige sind auch Mitglied in der Vereinigung für analytische und tiefenpsychologisch fundierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Deutschland VAKJP). In den NFIP-Instituten gibt es eine Vielzahl von Mitgliedschaften:

▪ DGPT-Mitglieder,

▪ VAKJP-Mitglieder,

▪ DGAP/DGIPDPG/DPV-Mitglieder,

▪ Mitglieder anderer Berufs- und Fachgesellschaften (z. B. bvvp)

▪ Mitglieder mit mehreren Mitgliedschaften

und Mitglieder ohne Zugehörigkeit zu einem Berufs- oder Fachverband. Daraus wird ersichtlich wie heterogen die Mitgliedschaftsverhältnisse in den Freien Instituten ist.

Etwa die Hälfte der Mitglieder der DGPT und deutlich mehr als die Hälfte der Ausbildungsteilnehmer*innen (Ärzt*innen und PiA) der DGPT gehört den NFIP-Instituten an.

Wegen der großen Zahl an VAKJP-Mitgliedern und Ausbildungsteilnehmer*innen arbeitet das NFIP intensiv mit dem VAKJP-Vorstand zusammen. Schon seit vielen Jahren wird der Vorstand der VAKJP zu den Delegiertenversammlung des NFIP eingeladen und in der Geschäftsordnung (Stand) ist die Zusammenarbeit (Gaststatus der VAKJP) in § festgehalten.

Geschäftsordnung NFIP  (Stand: 25.09.2020)

Organigramm NFIP:

Quelle: www.nfip-online.de 8/2025

 

APB
Berlin

Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse und Psychotherapie Berlin e. V.

www.apb.de

BIPP
Berlin

Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse e. V.

www.bipp-berlin.de

PSIB
Bremen

Psychoanalytisches Institut Bremen e. V.

www.psib.net

IPD
Düsseldorf

Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Düsseldorf e. V.

www.psychoanalyse-duesseldorf.de

AWI
Freiburg

Aus- und Weiterbildungsinstitut für Psychoanalytische und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie - Universitätsklinik Freiburg - Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

www.uniklinik-freiburg.de/institut-psychoanalytische-tiefenpsychologische-psychotherapie-awi.html

MIP
Halle

Mitteldeutsches Institut für Psychoanalyse Halle e. V.

www.mip-halle.de

APH
Hamburg

Arbeitsgemeinschaft für integrative Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik Hamburg e. V.

www.aph-online.de

AEMI
Hamburg

Adolf-Ernst-Meyer-Institut für Psychotherapie

www.aemi.de

IPP
Heidelberg-
Mannheim

Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg-Mannheim e. V.

www.ipp-heidelberg.de

IPPJ
Jena

Institut für Psychotherapie und angewandte Psychoanalyse (e. V.)

www.psychoanalyse-jena.de

JRI
Kiel

John-Rittmeister-Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik Schleswig-Holstein e. V.

www.john-rittmeister-institut.de

IPR
Köln

Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie im Rheinland e. V.

www.iprkoeln.de

SPP
Leipzig

Therese-Benedek-Institut, Sächsisches Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (SPP) e.V.

www.spp-benedek.de

WePP
Mainz

Weiterbildungsstudiengang Psychodynamische Psychotherapie der Johannes Gutenberg Universität Mainz an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

www.psychotherapieausbildung-mainz.de/spt/spt/uebersicht.html

M
München

Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie e. V. München

www.psychoanalyse-muenchen.de

MAP
München

Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse e. V.

www.psychoanalyse-map.de

PIN
Nürnberg

Institut für Psychodynamische Psychotherapie Nürnberg e. V.

www.psychodynamisches-institut.de

IFP
Potsdam

Institut für Psychotherapie Potsdam

www.ifp-potsdam.com/startseite.html

IPPMV
Rostock-Greifswald

Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse Mecklenburg-Vorpommern e. V.

www.ippmv.net

PS
Stuttgart

Psychoanalytisches Institut Stuttgart e. V.

www.psychoanalysestgt.de

WIPP
Würzburg

Institut für Psychoanalyse und analytische Psychotherapie Würzburg e. V.

www.psychoanalyse-wuerzburg.de

HIP
Heidelberg

Heidelberger Institut für Psychotherapie

www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-psychosoziale-medizin-zpm/hip/heidelberger-institut-fuer-psychotherapie-hip

 

Quelle: www.nfip-online.de 8/2025 (mit minimalen Änderungen)

 

Sprecher*innen des NFIP

1. Stellvertretende Sprecherin

Dr. phil Dorothee Adam-Lauterbach

Berlin (APB)

Sprecherin

Dipl. Soz. Päd. Ärztin Arnhild Uhlich

Hamburg (APH)

2. Stellvertretender Sprecherin

Dipl.-Psych. Carolin Hansen

Berlin (APB)

Bundesvertretung der Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen des NFIP

Dipl.-Psych. Stefan Wolf (PIN)

 

 Fachveranstaltungen

Wissenschaftliche Arbeitstagungen

1. Arbeitstagung: 19.-20.04.2002 in Berlin (BIPP)

▪ Gruppe A (Lehranalytiker*innen und Supervisor*innen): Vortrag von Herrn Dr. Neidhardt (Stuttgart): Einige Gedanken zur Supervision (als psychoanalytischer Prozess); Intervisionsgruppen

▪ Gruppe B (für alle anderen Teilnehmer*innen): Die Institute stellen sich, ihre Geschichte und ihre jeweiligen Besonderheiten vor. Welche gemeinsamen Vorstellungen und Ziele haben die "Freien Institute" der DGPT?

▪ Gemeinsame Großgruppe: Wie ist die Präsenz innerhalb der DGPT gemeinsam zu vertreten?

2. Arbeitstagung: 28.-29.03.2003 in Bremen (B, heute: PSIB): "Lehranalyse"

3. Arbeitstagung: 28.-29.03.2004 in München (M/Akademie & MAP): Zur Lehranalyse

4. Arbeitstagung: 4.-6.03.2005 in Stuttgart (Psychoanalytisches Institut "Stuttgarter Gruppe" an der Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und Psychoanalyse, heute: PS): Der Wissenschaftsbegriff in der Psychoanalyse

5. Arbeitstagung: 10.-12.03.2006 in Düsseldorf (IPD): Über Supervision

6. Arbeitstagung: 16.-17.03.2007 in Würzburg (W, heute: WIPP))

7. Arbeitstagung: 7.-9.03.2008 in Leipzig (SPP): Wie viele Freiheiten und wie viele Grenzen braucht Psychoanalyse - heute?

8. Arbeitstagung: 6.-8-03.2009 in Köln (IPR-PA, heute: IPR): Sexualität in Übertragung und Gegenübertragung

9. Arbeitstagung: 5.-7.02.2010 in Heidelberg (Hd): Freie Assoziationen

10. Arbeitstagung: 25.-27.03.2011 in Hamburg (APH): Die Erschließung des unbewusst Bedeutsamen

11. Arbeitstagung: 11.-13.05.2012 in Rostock (IPPMV): Verstehen von Fall zu Fall

12. Arbeitstagung: 12.-14.04.2013 in München (M/Akademie & MAP): Ist die Psychoanalyse teilbar? Erwachsenen und Kinderpsychoanalytiker im Dialog

Bericht zur 12. Arbeitstagung: JT

13. Arbeitstagung: 21.-23.03.2014 in Berlin (APB): Psychoanalytische Ausbildung im Wandel

Bericht zur 13. Arbeitstagung: JT

14. Arbeitstagung: 8.-10.05.2015 in Würzburg (W): GEMEINSAM?! Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Bericht zur 14. Arbeitstagung: JT

15. Arbeitstagung: 22.-23.04.2016 in Kiel (JRI): Supervision

Bericht zur 15. Arbeitstagung: JT

16. Arbeitstagung: 10.-12.02.2017 in Nürnberg (PIN): Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Bericht zur 16. Arbeitstagung: JT

17. Arbeitstagung: 20.-22.04.2018 in Bremen (B): Selbsterfahrung(en)

Bericht zur 17. Arbeitstagung: JT

18. Arbeitstagung: 15.-17.03.2019 in Stuttgart (PS: Deutung(en)

19. Arbeitstagung: 15.-17.05.2020 in Leipzig (SPP: Zwischenräume (abgesagt wegen Corona)

19. Arbeitstagung: 28.-30.05.2021 in Leipzig (SPP: Zwischenräume (abgesagt wegen Corona)

19. Arbeitstagung: 24.-26.06.2022 in Leipzig (SPP: Zwischenräume

20. Arbeitstagung: 31.05.-2.06.24 in Greifswald (IPPMV): Brüche. Was nun tun?

21. Arbeitstagung: 4.07.-6.07.25 in München (Akademie & MAP): Kinder-, Jugendliche- und Erwachsene – Psychoanalytische Theorie und psychodynamische Praxis dazwischen und gemeinsam. Was nun tun?

22. Arbeitstagung: 2026 in Würzburg

Überregionale Fallseminare

1. Fallseminar: 19.09.2009 (IPD)

2. Fallseminar: 19.06.2010 in Stuttgart (PS)

3. Fallseminar: 25.06.2011 in Köln (IRP-PA)

4. Fallseminar: 10.03.2012 in Bremen (B)

5. Fallseminar: 26.10.2013 in Würzburg (W)

6. Fallseminar: 25.10.2014 in Düsseldorf (IPD)

7. Fallseminar: 17.10.2015 in Heidelberg (Hd)

8. Fallseminar: 15.10.2016 in Berlin (BIPP/APB)

9. Fallseminar: 25.11.2017 in Mainz (WePP)

10. Fallseminar: 24.11.2018 in München (M/MAP)

11. Fallseminar: 18.05.2019 in Kiel (JRI)

12. Fallseminar: 27.11.2021 in Bremen (PSIB)

13. Fallseminar: 13.05.2023 in Nürnberg (PIN)

14. Fallseminar: 25.10.2024 in Leipzig (SPP)

15. Fallseminar: ???

16. Fallseminar: 25.10.25 in Leipzig (SPP)

 

 

 

 

Quelle: www.nfip-online.de 8/2025

 

Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)

Wer wir sind

Wir verstehen uns als eine Arbeitsgemeinschaft von eigenständigen Aus- und Weiterbildungsinstituten: Diese organisieren und strukturieren dezentral die Aus- und Weiterbildung in analytischer und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie nach den Aus- und Weiterbildungsrichtlinien der DGPT (Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V.) und setzen deren Auftrag zur Pflege, Weiterentwicklung und Verbreitung psychoanalytisch begründeten Denkens und Handelns um. Mit etwa der Hälfte der DGPT-Mitglieder stellen die über 22 Freien Institute (Stand 2024) hinsichtlich der Zahl der ihnen angehörenden DGPT-Mitglieder die größte Gruppierung innerhalb der DGPT dar.

Unsere Geschichte

Die Entwicklung von den "Sogenannten freien Instituten" zum "Netzwerk Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie"

Die Geschichte der Freien Institute beginnt nach dem Krieg und ist in besonderer Weise in der Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V. verwurzelt. Das 1946 in München von Felix Scherke (1892-1977) und Max Steger gegründete Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie, die heutige Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie in München, stand mit dem von Harald A. C. Schultz-Hencke und Werner Kemper gegründeten Institut für Psychopathologie und Psychotherapie in Berlin in Konkurrenz um die Rechtsnachfolge und die finanziellen Mittel des früheren Reichsinstituts (Deutsches Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie, Leitung: Matthias Heinrich Göring). Die beiden Institute in Berlin und München, sowie das Stuttgarter Institut, waren 1949, zusammen mit der einzigen damals existierenden Fachgesellschaft (Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft, DPG) sowie einzelnen Psychoanalytiker:innen und Gruppierungen in verschiedenen Städten der Bundesrepublik, an der Gründung der damaligen DGPT beteiligt. Die DGPT verstand sich zu diesem Zeitpunkt vor allem als Interessengemeinschaft psychoanalytisch arbeitender Kolleg:innen und Basis für einen Neubeginn der Psychoanalyse in Deutschland nach der Vertreibung und Korrumpierung der Psychoanalyse im Dritten Reich. Neue Institute entstanden aus der DGPT heraus, so beispielsweise das Kölner Institut (IRP-PA). Aus unterschiedlichen (historischen, institutionellen und personellen) Gründen haben sich eine Reihe dieser neugegründeten Institute, einschließlich der bereits vor der Gründung der DGPT bestehenden Institute München (M) und Stuttgart (S), nicht der DPG oder einer der sich später etablierenden Fachgesellschaften angeschlossen. Im Zuge der weiteren Entwicklung wurden diese dann als „nicht-fachgesellschaftsgebundene Institute“ bezeichnet, während sich weitere Fachgesellschaften (Deutsche Psychoanalytische Vereinigung, DPV; Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie, DGAP; Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie, DGIP) unter dem Dach der DGPT versammelten.

Nach dem Beitritt der neuen Bundesländer (1990) wurden die dort in Berlin (APB), Jena (IPP), Halle (MIP), Leipzig  (SPP), Magdeburg (IPM) und Rostock (IPPMV) gegründeten Institute von der DGPT anerkannt. Sie gehören bis auf das IPM, das sich der DPG angeschlossen hat, der Gruppe der Freien Institute in der DGPT an.

Nach einem intensiven Diskussions- und Klärungsprozess in der Gruppe der Freien Institute und mit der DGPT hinsichtlich einer inhaltlich sinnvollen und konsensfähigen Form des Zusammenschlusses, insbesondere mit Blick auf die Position zur DGPT als Fach- und Berufsverband wurde im September 2019 in die Satzung der DGPT ein neuer Paragraph 8 eingefügt, in dem das NFIP als Interessenvertretung der Freien Institute innerhalb der DGPT verankert und in die Gremien der DGPT eingebunden wird. Darüber hinaus wird darin festgelegt, dass sich das NFIP eine Geschäftsordnung gibt.

Entwicklung gemeinsamer Strukturen

Intensive Bemühungen um die Zusammenarbeit der Freien Institute in der DGPT begannen bereits zur Jahrtausendwende (1999) mit der damaligen Reform des Psychotherapeutengesetzes: Die Sprecher der Freien Institute, Wolfgang Holitzner (Berlin/BIPP) und Erich Limmer (Würzburg/W) mussten damals die Gruppe der Freien Institute im Erweiterten Vorstand der DGPT vertreten ohne sich vorab über deren (differente) berufspolitische Positionen verständigen zu können. Die Sprecher beriefen daher eine Arbeitsgruppe der Beiratsvertreter:innen der Freien Institute mit dem Ziel ein, gemeinsame Positionen zu finden, abzusprechen und in die Entscheidungsgremien der DGPT einzubringen.

Diese erste Arbeitsgruppe der Beiratsvertreter:innen fand großen Anklang. Dadurch ermutigt planten die beiden Sprecher eine Arbeitstagung der Freien Institute, um einen intensiveren berufspolitischen und fachlichen Austausch zu ermöglichen. Im März des Jahres 2001 fand die 1. Tagung im Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP) statt. In der Folge der Diskussionen zu dieser Tagung formulierte Heribert Knott (Stuttgart/S) einen bis heute bedeutsamen Vorschlag: Die Gründung institutsübergreifender Intervisionsgruppen für LehranalytikerInnen der Freien Institute. Damit sollte ein Rahmen für die intensive Auseinandersetzung mit den in Lehranalysen auftretenden Problemen geschaffen werden, den es in den Fachgesellschaften schon länger gab. Um institutsinterne Vermischungen und Verwicklungen bei der Diskussion spezifischer Fragen der Lehranalyse und der Beurteilung der Arbeit von Lehranalysand:innen zu vermeiden, kann nur jeweils ein Mitglied eines Freien Instituts an einer Gruppe teilnehmen. Der Vorschlag traf auf großes Interesse bei den Lehranalytiker:innen der Freien Institute, sodass sich in der Folge eine Reihe von Intervisionsgruppen bildeten, die teilweise bis heute in gleicher Besetzung arbeiten. Auf den jährlich stattfindenden Arbeitstagungen finden sich regelmäßig Interessent:innen zu Intervisionsgruppen zusammen – in der Zwischenzeit entstanden auch Intervisionsgruppen für Psychoanalytiker:innen, die nicht in der Lehre tätig sind.

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt hat sich mit der AG Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie entwickelt, in der Kolleg:innen aus verschiedenen Instituten des NFIP zusammenarbeiten und regelmäßig eine Veranstaltung zur TP im Rahmen der DGPT-Jahrestagung anbieten.

Auch berufspolitisch wurden verschiedene Projekte verfolgt: So erarbeitete eine 2005 einberufene Arbeitsgruppe Empfehlungen zur Qualifikation und zum Berufungsverfahren von Lehranalytiker:innen und Supervisor:innen der Freien Institute in der DGPT. Auf der 9. Arbeitstagung der Freien Institute (Heidelberg 2010) wurde die Konferenz der Freien Institute gegründet. Sie stellt ein Forum für alle Mitglieder und Aus- und Weiterbildungsteilnehmer:innen der Freien Institute dar, die an fachlichen, strukturellen und berufspolitischen Fragen interessiert sind.

2020 fand die Umbenennung in „Netzwerk freier Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie“ mit der Verabschiedung einer Geschäftsordnung statt.

Zum Verhältnis von Struktur und Autonomie

Das Spannungsverhältnis zwischen dem autonomen Status der einzelnen Freien Institute einerseits und der Notwendigkeit der Entwicklung verbindlicher Strukturen und institutsübergreifender fachlicher sowie berufspolitischer Positionen andererseits bestimmt die Zusammenarbeit der Freien Institute seit nunmehr vielen Jahren. Das zugrundeliegende Motto lautet: So viel Autonomie und Individualität wie möglich, so viel Struktur und Gemeinsamkeit wie nötig. Die besondere Form der Zusammenarbeit der Freien Institute mit einer lockeren organisatorischen Struktur erfordert eine aufmerksam gepflegte Dialogkultur zwischen den Instituten und in den Gremien des NFIP. Bei allen unterschiedlichen theoretischen und klinischen Sichtweisen gibt es unter den Freien Instituten in der DGPT ein großes Bemühen um Freiheit und Offenheit in der fachlichen Auseinandersetzung, etwa bei Fragen zur psychoanalytischen Haltung und Behandlungstechnik in den psychoanalytisch begründeten Verfahren. Andere Denkansätze sind wertgeschätzt, ohne mit einer offenen und flexiblen Herangehensweise psychoanalytische Grundhaltungen infrage zu stellen. Durch die dezentralen und an den Aus- und Weiterbildungsrichtlinien der DGPT orientierten Strukturen der Ausbildungsinstitute kann in besonderer Weise auf die Methodenvielfalt der Psychoanalyse und auf die individuellen, persönlichkeitsspezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen der Aus- und Weiterbildungskandidat:innen eingegangen werden.

Fachliche Positionen

Grundlegend ist für uns als NFIP das psychoanalytische Denken über verschiedene Schulen, Strömungen und psychoanalytische Denkansätze hinweg. In diesem Sinne definiert weniger das Setting die psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Behandlung, sondern die Anwendung einer psychoanalytischen Haltung im Dienste der Versorgung. Diese beinhaltet allerdings immer auch die Reflexion des Rahmens als bedeutender Parameter einer Behandlung. Dabei darf nicht übersehen werden, dass Psychoanalyse mehr ist als ein Behandlungsverfahren im Gesundheitssystem. Neben der Erforschung unbewusster seelischer Prozesse (im Sinne der Metapsychologie) und ihrer Anwendung im Bereich anthropologisch-kultureller und gesellschaftspolitischer Prozesse ist sie nicht zuletzt auch einer selbstkritischen Reflexion verpflichtet: Als Beispiel sei auf die sich gegenwärtig verstärkende Tendenz einer Medizinalisierung und Rationierung des Gesundheitswesens in Deutschland und der daraus resultierenden Veränderungen der Psychoanalyse durch das vertragsärztliche System hingewiesen.

Bedeutsam für viele Freie Institute ist die Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker:innen und deren berufspolitischer Vertretung und Fachgesellschaft, der Vereinigung der Analytischen Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeut:innen (VAKJP). Die überwiegende Mehrzahl der Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker:innen wurde und wird in den Freien Instituten ausgebildet – mittlerweile zunehmend in "common-trunk-Modellen", d. h. in teilweise gemeinsamer Ausbildung von Erwachsenen- und Kinder- und Jugendlichenanalytiker:innen in Seminaren und kasuistisch-technischen Seminaren.

Die in den Instituten stattfindenden Aus- und Weiterbildungsangebote (insbesondere analytische Psychotherapie und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche, Gruppenanalyse, Weiterbildungen für Ärzt:innen im Rahmen des Zusatztitels) beinhalten den Erwerb des jeweils spezifisch notwendigen theoretischen Wissens und der entsprechenden behandlungstechnischen Kompetenzen. Dabei stehen die verschiedenen psychoanalytisch begründeten Verfahren qualitativ gleichwertig und in fruchtbarem Austausch nebeneinander.

Quelle: www.nfip-online.de 8/2025

Bei der 13. Arbeitstagung der Freien Institute (21.-23. März 2014: Psychoanalytische Ausbildung im Wandel) hat die Kollegin Andrea Huppke (apb Berlin) am 22.03.2014 einen wichtigen Vortrag zur Historie gehalten: Geschichte der Freien Institute – Ergebnisse einer Umfrage (pdf-Dokument).

Am 10.02.2024 habe ich ein Impulsreferat zum Thema "Historie + Konzeption NFIP" beim Institutetag des NFIP (online) gehalten (Erich Limmer hat seine Erinnerungen aus der Gründungszeit beigesteuert).

Mein Hintergrund:

▪ Wahl zu einem der drei Sprecher*innen der 19 Freien Institute in der DGPT (22.09.11); 1. Sprecher Erich Limmer (Würzburg)

▪ ab September 2013-15 (26.09.13): 1. Sprecher (Amtszeit 2 Jahre); September 2015-17; September 2017-19; September 2019-21

 

Archiv

Sprecher*innen und Stellvertretende Sprecher*innen der Freien Institute - NFIP

Wahlperiode Herbst 2023 - Herbst 2025

▪ Ärztliche Psychotherapeutin Arnhild Uhlich, Hamburg (APH) - Sprecherin NFIP

Dr. phil. Dorothee Adam-Lauterbach, Berlin (APB) - 1. Stellvertretende Sprecherin

Dr. phil. Christine Bauriedl-Schmidt, München (MAP) - 2. Sprecherin (bis 7/2025)

Dipl.-Psych. Carolin Hansen, Berlin (APB) -2. Sprecherin (ab 7/2025)

Wahlperiode Herbst 2021 - Herbst 2023

Dr. phil. Christine Bauriedl-Schmidt, München (MAP) - Sprecherin NFIP

▪ Dipl.-Psych. Bettina Mudrich, Düsseldorf (IPD)

Wahlperiode Herbst 2019 - Herbst 2021

▪ Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Thorwart, München (M) -  Sprecher NFIP

▪ Dipl.-Psych. Bettina Mudrich, Düsseldorf (IPD)

Dr. phil. Christine Bauriedl-Schmidt (MAP) - ab 25.09.2020

Wahlperiode Herbst 2017 - Herbst 2019

▪ Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Thorwart, München (M) - 1. Sprecher

▪ Dipl.-Psych. Bettina Mudrich, Düsseldorf (IPD)

Facharzt für Psychotherapeutische Medizin Christian Warrlich, Bremen (B/PSIB)

Wahlperiode Herbst 2015 - Herbst 2017

▪ Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Thorwart, München (M) - 1. Sprecher

▪ Dipl.-Psych. Bettina Mudrich, Düsseldorf (IPD)

Facharzt für Psychotherapeutische Medizin Christian Warrlich, Bremen (B/PSIB)

Anmerkung:  Durch eine Satzungsänderung (MV 2.10.2015) werden die drei Delegierten der Freien Institute im Erweiterten Vorstand der DGPT ab sofort nicht mehr wie bisher auf Vorschlag der Freien Institute in der Mitgliederversammlung der DGPT gewählt, sondern (analog dem Verfahren bei den Fachgesellschaften) von den Freien Instituten in den
Erweiterten Vorstand der DGPT entsandt.

Wahlperiode Herbst 2013 - Herbst 2015

▪ Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Thorwart, München (M) - 1. Sprecher

▪ Dr. med. Beate Martius, Hamburg  (APH)

▪ Dipl.-Psych. Erich Limmer, Würzburg (W/WIPP)

Wahlperiode Herbst 2011 - Herbst 2013

▪ Dipl.-Psych. Erich Limmer, Würzburg (W/WIPP) - 1. Sprecher

▪ Dr. med. Beate Martius, Hamburg (APH)

▪ Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Thorwart, München (M)

Wahlperiode Herbst 2009 - Herbst 2011

▪ Dipl.-Psych. Erich Limmer, Würzburg (W/WIPP)) - 1. Sprecher

▪ Dipl.-Psych. Maria Johne, Leipzig (SPP)

Ärztin Jutta Baur-Morlok, Düsseldorf (IPD)

 

Stand: 8/2025

 

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Praxis für Psychoanalyse und Psychotherapie - Dr. Jürgen Thorwart

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