Daß Verdrängung in ihrem eigenen Leben eine nicht unerhebliche Rolle spielte zeigte sich nicht daran, daß sie für die Stasi arbeitete, sondern daß sie genau dieses lange nicht erinnerte (obwohl die Veröffentlichung ihrer Täterakte zeigte, daß die drei von ihr verfassten Berichte die überwachten Personen weitgehend positiv darstellen). In "Kindheitsmuster" (Werke Band 5. Luchterhand: München 2000: 594) schrieb sie:

Hat das Gedächtnis seine Schuldigkeit getan? Oder hat es sich dazu hergegeben, durch Irreführung zu beweisen, dass es unmöglich ist, der Todsünde dieser Zeit zu entgehen, die da heißt: sich nicht kennen lernen wollen?